Gewaltdiskurs in Peter Roseggers Die Winternacht auf dem Stuhleck
Author
Edit Kovács
Description (deu)
Der Artikel unternimmt die Analyse einer Erzählung aus Peter Roseggers Waldheimat-Geschichten und deutet ihre ambivalent besetzte Vision von einer kommenden Eiszeit. Die universale Herrschaft dieses als erhaben empfundenen Naturphänomens wird als Ausdruck der Verzweiflung an der Unaufhaltbarkeit wirtschaftlicher und sozialer Modernisierungsphänomene gedeutet. Der Winter wird hier als eine aktive Macht imaginiert, die unerwünschte Entwicklungen „einfrieren“ kann und mächtiger als jede wirtschaftliche, soziale oder politische Tendenz ist. Die Erzählung erweist sich als Kreuzungspunkt von naturwissenschaftlichen, philosophischen und ideologischen Diskursen, die Naturgewalt und menschliche Gewalt unterschiedlich kontextualisieren und legitimieren. Die daraus resultierende Widersprüchlichkeit des Gewaltdiskurses aufzuzeigen und, wo es geht, aufzulösen, setzt sich diese Interpretation zum Ziel.
Keywords (deu)
Peter Rosegger, Eiszeit, Macht und Gewalt, Kulturkritik